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Dackellähme - Den Druck vom Rückenmark nehmen


Da Bandscheibenvorfälle besonders häufig bei Dackeln vorkommen, nennt man sie beim Hund auch Dackellähme. Die Bandscheiben bestehen aus einem gallertartigen Kern, der von einem Ring aus faserigem Knorpel umschlossen wird. Sie liegen als fest-elastische Stoßdämpfer zwischen den Wirbelknochen und dienen der Beweglichkeit der Wirbelsäule. Mit zunehmendem Alter verlieren sie an Festigkeit und Elastizität. Der Kern übt Druck auf den Ring aus und kann ihn verformen. Wenn sich die Bandscheibe in Richtung Wirbelkanal vorwölbt und das darin liegende Rückenmark einengt und quetscht, spricht man von einem Bandscheibenvorfall.


Bei einem Bandscheibenvorfall ist nicht die verformte Bandscheibe das Hauptproblem, sondern die Quetschung des Rückenmarks. Das Rückenmark ist die „Hauptdatenleitung“ des Körpers. Wird es verletzt, werden Wahrnehmung und Bewegungsfähigkeit des Hundes eingeschränkt. Bei schweren Verletzungen des Rückenmarks kann es zur vollständigen Lähmung und Empfindungslosigkeit kommen.


Bandscheibenvorfälle werden in fünf Schweregrade eingeteilt. Bei den ersten zwei Graden leidet der Hund unter großen Schmerzen, ist aber noch in der Lage selbstständig zu gehen und zu stehen. Wenn es sich um den ersten Bandscheibenvorfall des Hundes handelt, wird es der Tierarzt bei einem Bandscheibenvorfall 1. oder 2. Grades zunächst mit einer konservativen Therapie versuchen.


Ab dem dritten Grad, bei dem die ersten Lähmungserscheinungen auftreten, und bei einem Rückfall sollte der Hund operiert werden. Bandscheibenoperationen sind schwierig und können Komplikationen zur Folge haben. Aber für Hunde mit Lähmungserscheinungen sind sie die einzige Hoffnung auf eine Genesung. Wichtig ist, dass rasch operiert wird, denn je länger das Rückenmark gequetscht wird, desto größer sind die bleibenden Schäden.


Es gibt verschiedene Operationsmethoden, die aber alle ein Ziel haben: Das Rückenmark muss von dem Druck, den die vorgefallene Bandscheibe ausübt, befreit werden. Der Chirurg beseitigt die vorgefallenen Bandscheibenteile und vergrößert den Wirbelkanal, indem er Teile des Wirbelknochens herausfräst. Häufig ist es sinnvoll im Zuge dieser Operation auch andere noch nicht vorgefallene Bandscheiben zu „entschärfen“. Der Chirurg entfernt dabei den Kern von Bandscheiben, die besonders zum Vorfallen neigen.


Die Genesungszeit nach der Operation kann je nach Schweregrad des Bandscheibenvorfalls zwischen 14 und 90 Tagen betragen. Von entscheidender Bedeutung ist die Nachbehandlung: Der Hund darf in der Erholungsphase nur an der Leine gehen, keine Treppensteigen oder springen. Übergewichtige Hunde sollten abnehmen. Sprudelbäder und Unterwassermassagen lockern die Muskulatur und fördern den Heilungsprozess. Schwimmen wirkt kräftigend ohne die Wirbelsäule zu belasten. Wir zeigen Ihnen außerdem gerne physiotherapeutische Übungen, die einem Muskelschwund vorzubeugen.

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