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Das Kreuz mit dem Knie


Eine der häufigsten Verletzungen am Knie von Hund und Katze ist der Riss des vorderen Kreuzbandes. Im gesunden Zustand verhindert dieses Band, dass das Schienbein gegenüber dem Oberschenkelknochen nach vorne wegrutscht. Reißt das Band, wird das Knie in sich instabil. Diese Instabilität verursacht dem Tier bei jedem Schritt Schmerzen. Es schont daher das betroffene Bein bei leicht gebeugtem Kniegelenk und lahmt.


Zu einem Riss dieses Bandes kann es kommen, wenn das Tier im Sprung mit dem Hinterbein z. B. an einem Zaun hängen bleibt. Bei älteren Tieren jedoch reißt das Band meist spontan, d. h. niemand kennt die unmittelbare Ursache des Kreuzbandrisses. Man nimmt an, dass das Band in diesen Fällen bereits vorgeschädigt und brüchig war, so dass eine minimale Belastung den Riss herbeiführte. Für diese These spricht, dass in vielen Fällen auch das Band des anderen Knies früher oder später reißt. Gefährdet sind vor allem übergewichtige Tiere, die sich wenig bewegen.


Der Tierarzt diagnostiziert den Kreuzbandriss durch Röntgenaufnahmen und indem er das sogenannte „Schubladenphänomen“ auslöst. Dabei versucht er mit einem speziellen Griff das Schienbein gegenüber dem Oberschenkel nach vorne zu verschieben – gelingt ihm dies, ist der Beweis erbracht, dass es sich um einen Kreuzbandriss handelt.


Bei kleinen, leichten Tieren kann eine sechs bis acht Wochen dauernde, strikte Ruhigstellung des Knies zwar keine Heilung aber eine Stabilisierung des Knies bewirken. Das Tier ist danach schmerzfrei und geht nicht mehr lahm. Falls sich das Knie in dieser Zeit nicht wesentlich gebessert hat, muss es operiert werden.


Immer operiert werden sollten Hunde mit einem Gewicht über 15 kg. Bei diesem Körpergewicht kann sich das Knie nicht aus eigener Kraft stabilisieren. Die Instabilität des Knies verursacht dem Tier nicht nur ständige Schmerzen, sie führt auch zu Arthrosen. Auch das andauernde Schonen des Beines und das Lahmen haben Folgen:


Es kommt einerseits zu Muskelschwund, andererseits provoziert die Schonhaltung auch Muskelverspannungen und Fehlbelastungen, mit der Folge das auch andere Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden.


Für die Operation des Kreuzbandrisses gibt es verschiedene Methoden, die alle das Ziel haben das Knie zu stabilisieren. Der Tierarzt wird je nach Fall entscheiden, welche die erfolgversprechendste ist. Nach der Operation muss das Knie für etwa eine Woche ruhiggestellt werden. Danach besteht für weitere 11-12 Wochen Leinenzwang.


Die Schwäche des Kreuzbandes, die schließlich zum Riss führt, scheint eine Verschleißerscheinung zu sein, der man schlecht vorbeugen kann. Man kann das Risiko allerdings minimieren: Bei schlanken, aktiven Tiere reißt das Band deutlich seltener als bei bequemen „Pummelchen“. Wir beraten Sie gerne, wie Sie Ihren tierischen Senior mit Vernunft und Augenmaß in Topform halten.

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