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Ein Hornhautgeschwür kann das Auge kosten


Die Hornhaut ist ein durchsichtiges Organ, das aus mehreren Schichten besteht. Man nennt die Hornhaut auch das Fenster des Auges. Wie ein Glasscheibe lässt sie einerseits das Licht ins Auge passieren, zum anderen stellt sie eine Barriere dar, die verhindert das Staub oder andere Fremdstoffe ins Auge eindringen und die Augenflüssigkeit nicht ausläuft.


Geschwüre auf der Hornhaut entstehen leicht durch infizierte Verletzungen, die nicht rechtzeitig behandelt wurden. Infektionen wie der Katzenschnupfenkomplex stellen eine weitere Ursache dar. Ständige Reizungen, z. B. durch Haare, die durch eine Fehlstellung der Lider auf der Hornhaut reiben, können ebenso zu einem Hornhautgeschwür führen. Besonders gefährdet sind großäugige und kurznasige Tiere wie Perserkatzen und Pekingesen. Auch bei Hunden, die unter einer Keratitiskonjunktivitis sicca (einer Störung des Tränenflusses) leiden, entwickelt sich ein Geschwür der Hornhaut rasch. Einen Sonderfall stellen Hornhautgeschwüre dar, die durch eine vererbte mangelhafte Verbindung zwischen den Schichten der Hornhaut verursacht werden. Sie treten gehäuft bei Boxern auf.


Man unterscheidet oberflächliche von tiefen Hornhautgeschwüren. Beides sind Notfälle – doch bei dem tiefen Hornhautgeschwür besteht akut die Gefahr, dass das Tier sein Auge verliert.


Am besten ist es, es kommt gar nicht erst zu einem Geschwür. Warnzeichen für eine Verletzung oder Reizung der Hornhaut sind: ständiges Zusammenkneifen der Lider, Tränenfluss, schleimiges oder angetrocknetes Sekret um die Augen, gerötete Bindehäute und jede Trübung oder Flecken auf der Hornhaut.


Oberflächliche Geschwüre können, wenn es nicht zu Komplikationen kommt, mit Augensalben und Tropfen behandelt werden. Meist werden antibiotische, vitaminhaltige und atropinhaltige Augenmedikamente kombiniert. Weist das Geschwür eine schlechte Heilungstendenz auf, muss das kranke Gewebe auf der Hornhaut entfernt werden. Danach wird das Tier über mindestens drei Wochen mit den Augenmedikamenten behandelt.


In schweren Fällen, bei schlechter Heilung oder einem tiefen Geschwür, versucht der Tierarzt die Hornhaut durch eine sogenannte Nick- oder Bindehautschürze zu schützen. Dabei zieht der Tierarzt die Nickhaut (das dritte Augenlid) oder die Bindehäute über das Auge, so dass der Hornhautdefekt völlig bedeckt ist. Er befestigt diese „Schürze“ dann mit Einzelheften. Während die Nickhautschürze den Defekt vor allem vor äußeren Einflüssen schützt, sorgt die Bindehautschürze zusätzlich für eine bessere Durchblutung bei schweren Fällen mit schlechter Heilungstendenz.


Eine vitaminreiche Ernährung unterstützt übrigens die Heilung. Außerdem sollten Sie verhindern, dass Ihr Tier sein krankes Auge durch Reiben oder Kratzen strapaziert. Wir beraten Sie gerne zu allen Fragen der Pflege und Vorbeugung von Hornhautgeschwüren.

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