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Füttern Sie den Hund, nicht seine Würmer


Würmer gehören zu den Endoparasiten, das sind Schmarotzer, die in ihrem Wirt leben. Beim Hund spielen vor allem zwei Gruppen von Würmern eine Rolle: Bandwürmer und Rundwürmer. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil man bei jeder Gruppe ein anderes Entwurmungsmittel einsetzen muss.


Theoretisch können alle Organe von Würmern befallen werden. Aber in unseren Breiten siedeln sich die Schmarotzer hauptsächlich im Darm des Hundes an. Dort ernähren sich die Würmer von den Nährstoffen, die der Hund mit der Nahrung zu sich nimmt. Dabei entziehen sie ihrem „Gastgeber“ wertvolle Nährstoffe mit der Folge, dass der Hund trotz eines reichhaltigen Futterangebots „hungern“ muss.


Einige Wurmarten verletzen zudem die Schleimhäute des Darmes; bei einer hohen Wurmlast kann dies bei Welpen zu einem lebensbedrohlichen Blutverlust führen. Auch ein Darmverschluss kann die Folge eines starken Wurmbefalls sein. Zum Schluss aber nicht zuletzt müssen Würmer auch aus hygienischen Gründen bekämpft werden. Denn einige Wurmarten können auf den Menschen übertragen werden. Am gefährlichsten für den Menschen, übrigens nicht für den Hund, sind der Kleine Fuchsbandwurm und der Hundebandwurm. Spul – und Hakenwürmer, die zu den Rundwürmern gehören, können Kindern schwere Gesundheitsschäden zufügen.


Mit Spul- und Hakenwürmern kann sich der Welpe bereits über die Muttermilch infizieren, mit Spulwürmern sogar schon im Mutterleib. Daher sollten Welpen nach der Geburt bis einschließlich der 12. Lebenswoche alle zwei Wochen entwurmt werden. Der ausgewachsene Hund infiziert sich mit Spul- und Hakenwürmer über die Aufnahme der Wurmeier und Wurmlarven. Da diese sich überall befinden können, kann man eine Infektion nicht verhindern.


Dem Befall mit Bandwürmern können Sie hingegen vorbeugen. Denn die meisten Bandwürmer werden über den Verzehr rohen Fleisches übertragen, eine Bandwurmart auch über Flöhe. Wenn Sie Ihrem Hund nur abgekochtes Fleisch oder Fertignahrung füttern und konsequent Flöhe bekämpfen ist ein Befall mit Bandwürmern äußerst unwahrscheinlich. Um völlig sicher zu sein müssten Sie allerdings ausschließen, dass der Hund sich nicht irgendwo anders mit Frischfleisch versorgt. Besonders gefährlich ist es, wenn der Hund hin und wieder Mäuse oder andere kleine Nager frisst – denn sie sind die Überträger des Kleinen Fuchsbandwurmes.


Einen leichten Wurmbefall sieht man einem ausgewachsenen, gesunden Hund nicht an. Handelt es sich jedoch um einen Welpen, ein geschwächtes Tier oder um einen starken Wurmbefall, können Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Blut im Stuhl, stumpfes Fell, Schwäche, Blutarmut (erkennbar an den blassen Schleimhäuten) auftreten. Klarheit, darüber ob der Hund Würmer hat und welche Würmer er hat, bringt nur die Laboruntersuchung frischer Kotproben. Dabei wird nach den mikroskopisch kleinen Eiern der Würmer gesucht. Werden Wurmeier entdeckt, kann die Wurmart festgestellt und gezielt behandelt werden. Werden keine Wurmeier in der Kotprobe gefunden, heißt dies leider nicht, dass der Hund wurmfrei ist. Denn die Würmer produzieren nicht ununterbrochen Eier. Manchmal müssen bis zu drei Kotproben untersucht werden, bis man die Eier der Schmarotzer findet.


Meist jedoch verzichtet man jedoch auf die Untersuchungen und entwurmt den Hund nach einem individuellen Schema, das sich nach seinen Lebensumständen und Gewohnheiten richtet. So sollte ein passionierter Rattenjäger häufiger gegen Bandwürmer, ein Hund der mit kleinen Kindern zusammen lebt öfter gegen Spul- und Hakenwürmer behandelt werden. Wir beraten sie gerne und erstellen für Ihren Hund ein individuelles Behandlungsschema.


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