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Grauer Star


Mit „Grauem Star“ wird jede Trübung der Linse bezeichnet. Die Katarakt ist der medizinische Fachbegriff für den grauen Star. Zu Beginn des grauen Stars ist die Linse zwar getrübt aber der Hund noch nicht blind, man spricht vom unreifen (immaturen grauen Star), später nach der Erblindung spricht man vom reifen grauen Star (maturer grauer Star). Es folgt das Stadium der „Überreife“ bei der sich Bestandteile der Linse auflösen. Ein grauer Star kann kurz nach der Geburt (kongenitaler grauer Star), im jugendlichen Alter von bis zu sechs Jahren (juveniler grauer Star) und im Alter (seniler grauer Star) auftreten.


Vor allem beim kongenitalen und beim juvenilen grauen Star spielen Erbfaktoren eine große Rolle als Ursache. Bei Boston Terriern und West Highland White Terriern tritt der kongenitale graue Star als Erbkrankheit auf. Von der jugendlichen Katarakt sind beispielsweise Afghanen, Amerikanischer Cocker Spaniel, Deutscher Schäferhund, Golden Retriever, Labrador Retriever, Großpudel und viele andere deutlich häufiger betroffen als andere Rassen.


Andere Ursachen für einen grauen Star sind Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), der grüne Star, Verletzungen, Strahlung (UV-, Infrarot- und Röntgenstrahlung) und Entzündungen im Auge.


Katarakte, die erblich bedingt sind, können in ihrem Fortschreiten nicht aufgehalten werden. Bei unreifen Katarakten, die durch andere Ursachen ausgelöst wurden, kann die rasche und konsequente Behandlung der Grundkrankheit dem Hund eventuell das Augenlicht retten.


Der reife graue Star kann nicht durch Medikamente behandelt werden. Die einzige Behandlungsmethode ist die kranke Linse chirurgisch zu entfernen. Danach ist der Hund nicht mehr blind, aber dennoch leicht sehbehindert.


Nicht immer ist solch eine Operation zu empfehlen. Wichtig für das Gelingen der Operation ist, dass der Hund eine längere Narkose gut überstehen kann. Außerdem sollten Hunde, die unter bestimmten anderen Augenerkrankungen, wie z. B. Entzündungen der Regenbogenhaut oder Krankheiten der Netzhaut, leiden nicht am Auge operiert werden. Bei temperamentvollen Hunden, kann es nach der Operation leicht zu Verletzungen am operierten Auge und damit zu Komplikationen kommen – auch dies ist ein Grund den Hund eventuell nicht operieren zu lassen. Tatsächlich kommen blinde Hunde besser mit dieser Behinderung zurecht, als wir Menschen es uns vorstellen können. Denn für den Hund spielen andere Sinne, wie das Gehör oder der Geruchssinn für die Orientierung eine größere Rolle als der Sehsinn. Trotzdem stellt die Blindheit natürlich eine Einschränkung dar - Vor- und Nachteile einer „Star-Operation“ müssen daher im Einzelfall sorgfältig abgewogen werden. Wir stehen Ihnen bei dieser schwierigen Entscheidung gerne mit Rat und Fachkenntnis als Berater zur Seite.

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