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Panostitis - Ein Wachstumsproblem


Die Panostitis ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung der langen Röhrenknochen, also z. B. des Oberarmknochens, des Schienbeins, des Oberschenkelknochens usw. Sie tritt vor allem bei Hunden mittelgroßer oder großer Rassen auf. In der Regel sind Hunde im Alter von 5- 8 Monaten betroffen. Völlig geklärt sind die Ursachen der Panostitis bis heute noch nicht. Man geht aber davon aus, dass eine kalorienreiche Nahrung und eine Überversorgung mit Kalzium die Kanäle für die Blutgefäße im Knochen verengt: Es kommt zu einem Blutstau vor den Engstellen und damit zu einer Durchblutungsstörung in den wachsenden Knochen. Diese Durchblutungsstörung wiederum löst die heftigen Schmerzen aus, die den Hund veranlassen zu lahmen.


Meist ist nicht nur ein Knochen von der Panostitis betroffen. Typisches Symptom einer Panostitis ist daher, dass der Hund mal das eine Bein, mal das andere mehr schont – je nachdem welches ihm gerade mehr „weh tut“. Hunde mit einer Panostitis sind häufig appetitlos und matt, ihre Körpertemperatur kann leicht erhöht sein. Sie verlieren die Freude an der Bewegung - das ist besonders auffällig, weil es sich vor dem Krankheitsausbruch meist um besonders lebhafte Tiere handelte. Beim Betasten der betroffenen Beine zeigen die Tiere Schmerzreaktionen: Sie versuchen das Bein wegzuziehen, jaulen, stöhnen oder drohen sogar.


Ist die Krankheit fortgeschritten, kann der Tierarzt auf Röntgenaufnahmen die typischen Veränderungen am Knochen durch Panostitis erkennen. Im Blut kann der Tierarzt häufig auch besondere Entzündungszellen feststellen.


Die Behandlung einer Panostitis ist langwierig (um die drei Monate) und erfordert eine enge Zusammenarbeit von Hundehalter und Tierarzt. Mit Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten werden die Symptome der Panostitis gelindert. Die tägliche Futtermenge muss insgesamt reduziert werden. Für die nächsten zwei bis drei Monate wird der Hund außerdem mit einem kalorien- und proteinarmes Futter gefüttert. Auf keinen Fall darf er in dieser Zeit ein Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium und Vitamin-D Zusätzen erhalten.


Gleichzeitig muss der Hundehalter die Bewegung seines Tieres stark einschränken, weil körperliche Anstrengung den Blutfluss in die Knochen erhöht und mehr Blut im Knochen bedeutet eine erhöhte „Blutstau-Gefahr“. Am besten hält man den Hund in einem kleinen Raum in der Wohnung und führt in täglich nur dreimal für je fünf bis zehn Minuten aus. Das ist natürlich gerade für ein junges Tier eine erhebliche Einschränkung. Umso wichtiger ist es mit dem kranken Hund viel Zeit zu verbringen – ein Fernseher oder eine Leseecke im gleichen Raum machen das „Gefängnis“ zumindest für den Hundehalter angenehmer.


Zur Vorbeugung sollte man junge Hunde mittelgroßer und großer Rassen nicht „zu gut“ füttern. Geben Sie vor allem keine Nahrungsergänzungsmittel zum Alleinfutter hinzu. Wir beraten Sie gerne über die richtige Ernährung des heranwachsenden Hundes.

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