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Schwache Herzmuskeln durch falsche Ernährung


Die Dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine Erkrankung der Herzmuskulatur, in deren Verlauf die Herzmuskeln schwach und schlaff werden und das Herz weit und groß. Das Herz, „die Pumpe“, verliert die Kraft das Blut im Kreislauf weiterzubefördern. Dadurch kommt es einerseits zur Unterversorgung vieler Organe (z.B. der Nieren) und andererseits zu Blutstaus in bestimmten Geweben. Die Krankheit verläuft schleichend - Symptome zeigt die Katze erst, wenn der Schaden bereits sehr groß ist. Anzeichen einer DCM sind: niedrige Körpertemperatur, Stressanfälligkeit, Müdigkeit, Schwäche und Atembeschwerden. Selten kommen Appetitlosigkeit und Erbrechen hinzu. Relativ häufig hingegen bilden sich Thromben, Blutgerinnsel, die die Blutgefäße verstopfen. Bei der Katze blockieren diese Thromben vor allem die Blutgefäße der Hinterhand. Die schlechte Durchblutung führt dort zu kalten Beinen oder Pfoten, Schmerzen und Lähmungen. Jedes der genannten Symptome ist ein Notfallsignal - fällt Ihnen auch nur eines bei Ihrer Katze auf, vereinbaren Sie bitte sofort einen Untersuchungstermin.


Die DCM war bis in die 80iger Jahre des 20. Jahrhunderts die häufigste Herzkrankheit bei Katzen. 1987 entdeckten Wissenschaftler, dass ein Mangel an Taurin verantwortlich für die meisten Fälle von DCM war. Taurin ist eine Aminosäure, ein Eiweißbaustein, den die meisten Lebewesen in ausreichender Menge selbst produzieren können. Katzen sind dazu nur begrenzt in der Lage - sie müssen Taurin mit der Nahrung (frischem Fleisch) zu sich nehmen. Sobald dieses Problem erkannt war, setzten die Futtermittelhersteller ihren Produkten Taurin in großen Mengen zu. Sofort sank die Zahl der an DCM erkrankten Katzen rapide.


Wahrscheinlich spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung einer DCM, doch der Taurinmangel spielt nach wie vor die Hauptrolle. Gefährdet sind vor allem Katzen, die mit selbst gekochtem Futter verwöhnt werden. Denn die „Hausmannskost“ enthält, sei es durch ungeeignete Zutaten oder die Zubereitungsart, häufig zuwenig Taurin. Insbesondere vegetarische Kost stellt einen Risikofaktor dar. Es gibt im Zoohandel zwar Ergänzungsfuttermittel, die Taurin enthalten, doch häufig in einer zu geringen Dosierung um einem Taurinmangel vorzubeugen.


Manchmal führen auch die Fütterungsgewohnheiten zu einem Mangel an Taurin. So nützt es nichts, wenn dem Futter im Napf genügend Taurin zugesetzt ist, die Katze diese gesunde Kost aber verschmäht, weil sie hauptsächlich Leckereien vom Tisch Ihres Halters nascht.


Ist die Katze bereits an einer DCM erkrankt, wird sie, abhängig von der Fortgeschrittenheit der Erkrankung, mit einer Kombination von Taurin in hoher Dosierung und herzstärkenden, entwässernden und kreislaufstabilisierenden Medikamenten behandelt werden müssen.


Neben den Medikamenten benötigt Ihre herzkranke Katze viel Ruhe, Wärme und Geborgenheit. Eine energiereiche und salzarme Spezialkost für samtpfotige Herzpatienten trägt zur Schonung des Herzens bei.

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